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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 107

1849 - Münster : Coppenrath
107 sich noch zu demselben begeben wollten, zu vercheilen. Hiedurch bekam das Heer einen außerordentlichen Zuwachs. Während nun der größere Theil desselben den Sturm von Außen begann, drang Camillus selbst mit einer auserlesenen Schar durch den unterir- dischen Gang in das Innere der Stadt und öffnete den Stür- menden die Thore. Furchtbar war jetzt der Kampf in den Stra- ßen, in den Häusern, bis endlich der Diktator den Befehl erließ, der Wehrlosen zu schonen. Die dem Blutbade Entronnenen wur- den als Sklaven verkauft. Unermeßlich war die Beute, die man in der eroberten Stadt (396) fand. Ein glänzender Triumph verherrlichte die Rückkehr des Siegers. Der Dictator selbst fuhr in einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen das Capitol hinan. Hieran aber nahm das Volk Anstoß, weil weiße Rosse dem Jupiter und der Sonne heilig waren. So wurde Veji, wie einst Troja, nach zehnjähriger Bela- gerung erobert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Dichtung und Sage manche verschönernde Züge von der Belagerung und Eroberung von Troja auf die von Veji übertragen hat. Die Einnahme dieser schönen etruscischen Stadt mit den fruchtbaren Fluren umher erregte bei den Plebejern den Wunsch, ja selbst den Entschluß, sich in derselben niederzulassen. Und dieser Ent- schluß würde auch zur Ausführung gekommen sein, hätten sich demselben nicht der Dictator, alle Patricier und selbst zwei Volks- tribunen auf das eifrigste widersetzt. Und in der That, wäre der Plan zur Ausführung gekonnnen, so würde Veji die gefährlichste Nebenbuhlerin Roms geworden sein; und vielleicht hätte Rom das- selbe Schicksal von der Tochterstadt Veji wieder erlitten, welches Nom selbst einst der Mutterstadt, Alba longa, bereitet hatte. Die Plebejer gaben endlich nach und beschlossen zu bleiben. Eine reiche Ackervertheilung im Gebiete von Veji wirkte hierauf wesentlich ein. Camillus eroberte auch bald nachher die etruscische Stadt F alerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr in der Achtung und Liebe des Volkes, besonders seitdem es ihn bei den über weitere Zugeständnisse gepflogenen Verhandlungen als seinen Hauptgegner kennen gelernt hatte. Ja er kam sogar in den Verdacht, einen beträchtlichen Theil der Beute von Veji unterschlagen zu haben; und die Tribunen luden ihn vor die Volksgemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 220

1849 - Münster : Coppenrath
220 fertige absichtlich in die Länge ziehe, nur um den Oberbefehl zu behalten. Im stolzen Selbstgefühle seiner Kraft und seiner Ver- dienste begab er sich ohne Urlaub nach Rom, um jetzt das Con- sulat und die Führung des jugurthinischen Krieges für sich selbst nachzusuchen; und wurde bei seiner Ankunft mit außerordentlicher Gunst von dem Volke ausgenommen. Hier wiederholte er seine Schmähungen gegen Metellus und den Adel überhaupt, dessen Anmaßungen mit seiner Verdorbenheit wüchsen; dagegen rühmte er sich, mit der Hälfte der Truppen in einem Feldzuge den nu- midischen Krieg zu endigen und den Jugartha entweder todt oder gefangen einzubringen. Das Volk war auf das günstigste ge- stimmt für diesen Mann aus seiner eigenen Mitte: und er, der Bauerssohn, erlangte das Consulat nebst Führung des numidi- schen Krieges (107). Da sprach Marius das stolze Wort: er trage das Consulat als eine Beute davon, die er der Weichlich- keit des Adels abgenommen habe; nicht der Denkmale und Bil- der seiner Ahnen, sondern seiner Wunden rühme er sich. Bevor er zum Heere in Afrika abging, stellte er zur Ergänzung der Legionen neue Werbungen an; und er, der Mann des Volkes, nahm, jetzt zum ersten Male, auch die früher vom Kriegesdienste ausgeschlossene, niedrigste Klasse des Volkes, die Proletarier, die durch keinen Besitz an den Boden des Vaterlandes und sein Geschick geknüpft waren, in die Legionen auf. Mit ihnen eilte er zum sicheren Siege nach Afrika. Metellus, gekränkt, daß Marius sich so schändlich auf Kosten seiner eigenen Ehre ernporgeschwungen hatte, wartete die Ankunft dieses Emporkömmlings nicht ab, und reifete nach Rom, um Rechenschaft von seiner Verwaltung abzulegen. Er hatte die vollgültigsten Beweise für sich; und zur Belohnung seiner Ver- dienste wurde ihm nicht nur der Triumphzug, sondern auch der Name, „Numidieus" zuerkannt. Marius eröffnete den Feldzug mit rastloses Thätigkeit. Er entriß dem Jugurtha eine Stadt nach der andern und bemäch- tigte sich durch Überraschung sogar des großen,, in der Wüste gelegenen Waffenplatzes Capsa (Gaffa). Der flüchtige Jugurtha vereinigte sich bei Cirta (Constantien) mit seinem Schwiegervater, und hier kam es zur Entscheidungsschlacht, in welcher die beiden verbündeten Könige völlig geschlagen wurden. Jugurtha floh mit

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 302

1849 - Münster : Coppenrath
302 trieben eilte er, für dessen Größe so viele Tausende von Ta- pfern kämpften, kleinmüthig und verzagt, seiner verräterischen Gebieterin nach. Vier Stunden noch hielt sich die Flotte, und erst bei einbrechender Nacht ergab sie sich. Das Landheer, ge- treu und kampflustig, harrte sieben Tage lang der Ankunft des Triumvirs; aber er kam nicht. Da traten die Häupter, da traten endlich Alle, weil sie sich verlassen sahen, zu dem er- staunten Sieger über. Octavian folgte den Geflohenen nach Ägypten. Hier rü- stete sich Antonius noch einmal zur Gegenwehr und stellte seine Streitmacht vor den Thoren von Alerandria auf; aber mit Schrecken mußte er sehen, wie eine Schar nach der andern, wahrscheinlich auf Geheiß der Cleopatra, zum Sieger über- ging. Auch sie, die Treulose, verließ ihn jetzt. Sie verbarg sich in dem schwer zugänglichen Begräbnißgewölbe, das sie sich nach der Sitte ihrer Nation hatte erbauen lassen, und ließ das Gerücht ausstreuen, daß sie sich den Tod gegeben. Bei dieser Nachricht stürzte sich der Unglückliche, welcher nur für sie lebte, in sein eigenes Schwert. Aber während er in seinem Blute zuckend dalag, kam die neue Nachricht, Cleopatra lebe noch. Nun ließ er sich nach dem Gewölbe zu ihr hintragen und starb nach langen Zuckungen zu ihren Füßen. Als sie seiner entledigt war, hoffte sie, wie schon die beiden andern, so auch den dritten Herrn der Welt sich unterwerfen zu können und bot hiezu ihre letzten Reize auf. Allein Octavian, welcher einzig darnach strebte, die Pracht seines Triumphes durch jene berühmte Schön- heit zu vergrößern, blieb kalt gegen sie und ließ sie heimlich überwachen. Da sah die enttäuschte Königin den Tod für das geringste der Übel an, welche ihr bevorstehen konnten. Sie ließ sich in einein Korbe, heißt es, ein Paar giftige Schlangen bringen, die mit Früchten bedeckt waren, um die Wächter zu täu- tchen. Diese hielt sie sonder Grauen an ihre Brust und starb an ihren giftigen Bissen. Ägypten ward jetzt (30) römische Provinz. Nach dem Tode des Antonius, des letzten Nebenbuhlers, stand Octavian als Alleinherrscher des Ungeheuern römischen Rei- ches. Dasselbe erstreckte sich über die drei damals bekannten Welt- theile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 232

1849 - Münster : Coppenrath
232 hier mit den italischen Bundesgenossen zu verbinden. Unter so verchängnißvollen Umständen söhnte der Senat die Bundesgenos- sen durch Verleihung des römischen Bürgerrechtes mit sich aus und erließ sofort eine Kriegeserklärung gegen Mithridates. Corn. Sulla, ein Mann von der Partei der Adeligen, welcher zum Siege über die Verbündeten mächtig beigetragen hatte, erhielt nun zur Belohnung das Consulat (88) und den Oberbefehl des gegen Mithridates bestimmten Heeres. Nach diesem Oberbefehle trachtete aber auch der noch als siebenzigjähriger Greis rüstige Marius; und nun kam die Eifersucht, die schon lange zwischen den beiden großen Gegnern im Stillen geglommen hatte, zum verheerenden Ausbruche. Voll Haß gegen das parteiische Wal- ten der Aristokraten und begierig nach dem Lorbeer eines solchen Kampfes suchte er den Sulla seines Oberbefehles zu berauben. Zu dem Zwecke verbaud er sich mit dem talentvollen, aber nichts würdigen Tribunen P. Sulpicius, und beide verstärkten ihre Par- tei durch die Masse der ueuen Bürger, welche im Genüsse ihres Rechtes den alten gleich gestellt sein wollten. Sulpicius, welcher mit einer verwegenen Schar von 3000 Gladiatoren und 600 jungen Rittern, die er seinen „Gegensenat" (^ntisengtus) nannte, auf dem Forum gebot, setzte den Antrag durch, daß die neuen Bürger als gleich Berechtigte in die 35 alten Tribus vertheilt würden. Zugleich bewirkte er durch die ihm dienstbare Menge, daß dem Marius statt des Sulla der Oberbefehl im mithridati- schen Kriege übertragen wurde. Sulla stand noch mit seinem Heere im Lager vor Nola und wünschte dem Kampfe mit den Samnitern ein Ende zu machen, bevor er zu dem auswärtigen Kriege abging; als er von den Wahlumtrieben in Rom Nach- richt erhielt. Sofort eilte er an der Spitze von sechs Legionen von Nola nach Nom, zersprengte hier nach kurzem, aber wüthen- dem Kampfe vor den Thoren und innerhalb der Stadt die Ge- walthaufen seiner Gegner und stand als Herr und Gebieter in Rom. Marius und Sulpicius nebst zehn ihrer Hauptanhänger wurden als Feinde des Vaterlandes in die Acht erklärt und Tra- banten ausgeschickt, die Geächteten aufzusuchen. Sulpicius wurde aus einem Versteck hervorgezogen; man hieb ihm den Kopf ab und stellte diesen auf einer Stange vor der Rednerbühne auf dem Forum zur öffentlichen Schau aus. Marius floh nach Ostia,

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 233

1849 - Münster : Coppenrath
233 von da der Seeküste entlang; und als er ln der Nachbarschaft von Mlnturnä seine Verfolger in der Nähe witterte, verbarg er sich in den Sümpfen daselbst so tief, daß kaum sein graues Haupt aus dem Schlamme hervorstand. Allein er wurde entfcecft und )o, wie er war, mit Schlamm und blnflath bedeckt, in den Kerker des Städtchens abgeführt. Sofort schickte der Magistrt einen Sklaven dahin, mit dem Befehle, den Gefangenen zu tödten. Als aber Marius diesen mit einem furchtbaren Herrscherblicke anfunkelte und mit der Donnerstimme ihn anfuhr: „Du, Du willst den Casus Marius tödten!" — da entfiel dem Sklaven vor Schreck das Schwert: und mit dem Schrei: „Ich kann den Marius nicht tödten!" eilte er davon. Diesen Vorfall hielten die Ein- wohner von Minturnä für einen Götterwink, und waren ihm nun selbst zu seiner Flucht behülflich. Ein Boot nahm ihn auf, und der Flüchtling, kam unter mancherlei Gefahren und Aben- teuern nach Afrika, dem Schauplatze seiner früheren Thaten. Hier, in den schauerlichen Trümmern des einst so blühenden Karthago's, sah er wehmüthig das Bild seiner eigenen hingesunkenen Größe und den Unbestand allkr" menschlichen Dinge. Und als hier ein Lictor ihm den Befehl des Prätors überbrachte, Afrika zu ver- lassen, sprach er mit finsterer Miene: „Gehe und sage dem Prä- tor, du habest den verbannten Marius auf den Trümmern von Karthago sitzen gesehen!" — In Afrika wollte er ruhig den Gang der Ereignisse abwarten und danach seine ferneren Maß- regeln bestimmen. Sulla benutzte seinen Sieg mit vieler Mäßigung und suchte durch friedliche Anordnungen die Ruhe und Ordnung fester zu begründen. Er ließ die Gesetze des Sulpicius aufheben und ver- ordnete, daß kein Vorschlag an das Volk gebracht werden solle, den nicht vorher der Senat berathen habe. Auch ließ er noch bei seiner Anwesenheit die Wahl der Cousuln für das nächste Jahr 87 vornehmen. Sie siel auf Männer, die zu ganz ver- schiedenen Parteien gehörten, auf En. Octavius, den Freund des Sulla, und auf Corn. Cinna, den eifrigsten Anhänger des Ma- rius. Sulla duldete die Wahl, um das Gleichgewicht der ari- stokratischen und demokratischen Partei scheinbar zu bewahren und schien jetzt um so sicherer zu seinem überseeischen Kriege abgehen zu können, da er das eidliche Versprechen von Cinna erhalten

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 287

1849 - Münster : Coppenrath
287 von der Schulter. Das war das verabredete Zeichen auf wel- ches sogleich einer, Namens Kafka, den ersten Dolchstoß that. Schnell fuhr Cäsar von seinem Sitze auf, und mit den Worten: „Bösewicht, was beginnst du!" griff er ihn beim Arme. Un- terdeß stachen ihn die andern in die Brust, in's Gesicht; von allen Seiten drangen die Dolche auf ihn ein. Einige Augenblicke vertheidigte sich der Überfallene noch, so gut er konnte. Als er aber, schon ganz mit Blut bedeckt, auch seinen Liebling, den Brutus, mit dem Dolche auf sich eindringen sah; da sauk sein Muth, und wehmüthig rief er aus: „Auch du, mein Sohn!" Er verhüllte sein Gesicht in die Toga und sank, aus dreiund- zwanzig Wunden blutend, unweit des Standbildes seines ehema- ligen Schwiegervaters und Feindes entseelt nieder. Die sämmt- lichen Senatoren, vor deren Augen der Mord verübt wurde, flohen voll Verwirrung und Schrecken auseinander, ohne auf den Brutus zu hören, der sie aufforderte, ein Urtheil über die That zu fällen. Die Mörder eilten, die bluttriefenden Dolche in der Hand, durch die Straßen, dem Volke die Freiheit zu verkünden. Drei Knechte trugen den Leichnam ihres Herrn auf einer Sänfte nach Hause. §. 68. Folgen von Cäsar's Ermordung. Cäsar's Tod brachte für Rom neue Wirren und Unruhen, aber nicht die - Freiheit, welche seine Mörder erwartet hatten. Sie hatten für den Fall, daß ihre blutige That gelang, nichts vorbereitet, gleich als wenn die Republik, nachdem der Tyrann getödtet ist, von selbst sich wieder erneuern würde Nur der Herr war gestürzt, nicht die Herrschaft, und nur zu bald erfuh- ren die Mörder zu ihrem Schrecken, wie unbesonnen und un- überlegt sie gehandelt hatten. Als diese nämlich unter Vertretung eines Heroldes, welcher auf seinem Spieße einen Huth als Signal der. Freiheit trug, durch die Stadt zogen und jubelnd riefen, daß der König von Rom getödtet sei; da gerieth das Volk in die äußerste Bestür- zung und Trauer. Schon fürchteten die Mörder für ihre eigene *) Itaque stulta jam iduum Martia'rum est consulatio. Animis cnim usi sumus virilibus, consiliis, mihi crede, puerilibus. Excisa enim est arbor, non evulsa. Cic. ad. Attic. Xv. 4.

7. Die alte Geschichte - S. 115

1872 - Münster : Coppenrath
nicht verbergen knnen. Die Entdeckung des Betruges verursachte eine Verschwrung von sieben der vornehmsten Perser, die keinen Meder der sich wollten regieren lassen. Diese Ver-schwrung kostete dem falschen Smerdis das Leben. Die sieben Verschworenen, deren einer Darius, der Sohn des Hystaspes, war, berlieen die Wahl eines Knigs dem Willen der Götter. Es wurde ausgemacht, man wolle an einem bestimmten Tage der aufgehenden Sonne (die von den Persern gttlich verehrt wrbe) entgegenreiten, und wessen Pferb bei dem gemeinschaftlichen Ritte zuerst wiehern wrbe, der solle König sein. Der Stallmeister des Darins bewirkte durch eine List, da das Ro seines Herrn zuerst wieherte. Zugleich blitzte und donnerte es, was als eine gnstige Vorbedeutung galt; und augenblicklich sprangen die Begleiter von den Pferden und warfen sich vor Darius, als ihrem Herrscher, nieder. Die frhere lange Abwesenheit des Cambyses und die Regierung des falschen Smerdis hatten vielen Unordnungen im Reiche freien Lauf gelassen. Zuerst suchte Darius biefe abzustellen. Dann theilte er das ganze Reich in zwanzig Satra-pien ober Statthalterschaften und bestimmte fr jebe die erforderlichen Abgaben. Bald aber rief ihn eine groe Emp-rung in Babylon, welche das Perserjoch abzuwerfen ge-dachte, zu den Waffen. Darius selbst zog an der Spitze seines Heeres dahin und belagerte die Stadt; aber die Brger spot-teten hinter ihren festen Mauern jedes Angriffes. Als nun der König einst mimuthig in seinem Zelte sa und sein Vor-haben schon aufzugeben gedachte, trat pltzlich sein Feldherr Zopyrus herein. Nase und Ohren waren ihm abgeschnitten, das Haar ihm wie einem Sklaven abgeschoren. Erschrocken sprang der König auf und rief: Wc: ist der Verwegene, der so an meinem treuesten Diener gehandelt hat?" Ich selbst!" war die heitere Antwort, und zwar bir zu Liebe; beim so hoffe ich die Stadt zu erobern. So wie bu mich hier siehst, gehe ich nach Babylon und gebe vor, biefe grausame Verstm- 8*

8. Die alte Geschichte - S. 151

1872 - Münster : Coppenrath
I 151 Grundstck selbst war untheilbar und nach dem Rechte der Erst-geburt vererblich. Auch durch Handel sollte sich kein Spartaner bereichern. Aller Verkehr mit dem Auslande und der Gebrauch goldener und silberner Mnzen wurde daher untersagt. Er fhrte eisernes Geld ein, dessen einzelne Stcke so groß und schwer waren, da zur Aufbewahrung von etwa hundert Tha-lern nach unserem Gelde ein groer Platz im Hause nothwen-big war, und zur Fortbringung ein groer Wagen. Als dieses Geld allgemein wurde, schwand in Sparta eine Menge von Verbrechen; Diebstahl war kaum mglich. Hierauf verbot er alle unntzen und berflssigen Knste. Sie muten freilich schon mit dem Gelbe schwinben; benn das eiserne Gelb hatte in dem brigen Griechenland keinen Werth. Darum kam kein Handelschiff an die spartanische Kste; kein Knstler, kein Kaufmann nach Sparta. Und so erstarb alle Ueppigkeit, ba dem Wohlstnde der Weg zur Oeffemlichkeit versperrt war. Wie in den Besitzungen der Brger, so sollte berhaupt in ihrer ganzen Lebensweise die grte Gleichheit herrschen. Keiner burfte zu Hause speisen, selbst die beiben Könige nicht. Zur be-stimmten Stunde mute sich Jeber nach dem Markte verfgen, wo gemeinschaftlich gespeiset wurde. Fnfzehn saen gewhn-lich an einem Tische. Jeder mute monatlich hierzu etwas beitragen. Die Aeltesten sorgten bei Tische fr Migkeit und anstndige Unterhaltung, die Jngeren durften blo zuhren. Ueppigkeit und Schwelgerei waren durchaus nicht gelitten. Die schwarze Suppe, wahrscheinlich ein Gemisch von Schweine-fleischbrhe, Blut, Essig und Salz, gehrte zu ihren gerohn--lichen Gerichten. Ein fremder Fürst, der viel von dieser Suppe gehrt hatte, lie absichtlich einen spartanischen Koch kommen, um sich eine solche bereiten zu lassen. Aber ihm wollte sie gar nicht schmecken. Das dachte ich wohl," sagte der Koch, denn unsere Suppe schmeckt nur denen gut, die tchtig gearbeitet und gehungert haben." i

9. Die alte Geschichte - S. 131

1872 - Münster : Coppenrath
i 131 und banb den Leichnam an seinen Wagen. Dann peitschte er die wilben Pferbe an und jagte mit ihm der Stock und Stein nach dem Lager, zum bittersten Schmerze des alten Vaters und aller brigen Trojaner, die oben auf der Mauer stauben und dem schrecklichen Schauspiele zusahen. Vor seinem Lager lie er den Leichnam mit Blut und Staub bebeckt unter freiem Himmel den Hunden und Vgeln zur Speise liegen. Seinen Freunb Patroklus begrub er dann auf das Feierlichste und ehrte sein Anbeuten durch glnzenbe Wajfenspiele, die er an seinem Grabe anstellte. Er war untrstlich um ihn und konnte des Nachts vor Gram nicht schlafen. Eines Nachts sprang er wie ein Rasenber von seinem Lager auf, spannte die Pferbe an und schleifte Hektor's Leichnam noch breimal um seines Freunbes Grabhgel. Unterbessen sa Primus zu Hause und weinte. Der alte Mann hatte roeber Ruhe noch Rast, so lange fein herrlicher Sohn ohne ehrliches Begrbni auf offenem Felde lag. Er wagte das Aeuerste. Er lie einen Wagen anspannen, lud kostbare Geschenke auf denselben und fuhr mit anbrechender Nacht ungesehen zum Gezelte des Achilles. Dieser sa noch bei Tische, das Haupt auf den Arm gesttzt, und schlug trbfinnig und finster die Augen gegen den Hereintretenben auf. Das sah der Gleis und erschrak. Vor Angst warf er sich ihm zu Fen und kte ihm die Hand und weinte. Ach," seufzte er, fr sein Leben kann ich nicht mehr flehen, gib mir nur den Tobten zurck. Siehe, zu Haufe jammern Weib, Mutter und Geschwister, und ich, sein Vater, liege hier zu deinen Fen. Denke, wenn dein alter Vater so vor einem jngeren Manne lge! Und ich, ach, ich ksse die Hand, die so viele meiner Kinder erschlagen hat!" Durch solche Worte und Thrnen wrbe Achilles tief gerhrt. Er hob den alten Mann liebevoll auf und trstete ihn. Sogleich lie er den Leichnam sauber waschen und in ein schnes Gewanb wickeln. Dann lub er selbst ihn auf den Wagen und gelobte, elf Tage lang allen Kampf einzustellen, bamit während 9*

10. Die alte Geschichte - S. 230

1872 - Münster : Coppenrath
230 stokles, als ganz Griechenland von Persien berschwemmt war, gedacht, da kaum hundertfnfzig Jahre spter das griechische Vlkchen in ihr Land kommen und sie dafr bestrafen, den König vom Throne strzen, Land und Volk unterjochen wrde! Die Griechen genossen das schne Land nach Herzenslust und durchstreiften es von einem Ende zum andern. Unermelich war die Beute, die sie in den alten Knigstdten, Babylon, Susa, Perseplis und Ekbatna fanden. Unterdessen floh der unglckliche Darius, stets aufgejagt und verfolgt, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Beim Verfolgen kam einst Alexander mit seinem Heere selbst in groe Gefahr. Er zog durch eine groe Sandwste, wo sich nirgends Wasser fand. Endlich hatte ein Reiter Wasser aufgefunden und brachte ihm hiervon in seinem Helme. Der König aber, welcher sah, da seine Soldaten eben so, wie er vor Durst lechzeten, go das Wasser in den Sand, mit den Worten: Fr Einen zu viel, fr Alle zu wenig!" Da riefen die Soldaten vor Rh-rung und Bewunderung: Auf, fhre uns weiter, wir sind nicht mde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht fr sterblich, wenn ein solcher König uns fhrt!" Der flchtige Darius ward endlich von seinem eigenen Statt" Halter von Bactrien, Bessus, gefangen genommen und fort-gefhrt. Der Verrther lie sich sogar zum Könige ausrufen-Das hrte Alexander und jagte mit einem Trupp Reiter dein Verrther nach. Als dieser seine Verfolger in der Nhe tvit" terte, versetzte er seinem Könige mehre Dolchstiche und eilte dann mit seinen Leuten auf raschen Pferden davon. Alexanders Reiter fanden den Unglcklichen, mit Blut und Staub bedeckt, in den letzten Zgen liegen. Er bat sie um einen Trunk Was-sers, und ein Macedonier brachte in seinem Helme ihm diese Labung. Erquickt sprach der Unglckliche: Freund, das ist das grte meiner Leiden, da ich dir diese Wohlthat nicht vergelten kann; doch Alexander wird sie dir vergelten. 3$11
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